Mittwoch, 25. Juli 2012

Guten Morgen Sonnenschein...

Es ist kaum zu fassen, aber endlich ist der Sommer da, den wir uns so lange herbeigesehnt haben.

Der Sommer, 
bei dem man morgens um 7 schon draußen in der warmen Morgensonne frühstücken kann...


Der Sommer, 
bei dem man in T-Shirt und kurzer Hose draußen sitzen kann, 
aber der immer noch ein laues Lüftchen parat hat...

Unsere neueste, noch nicht ganz vervollständigte Bastelarbeit: der schon lange geplante Springbrunnen.
Der Sommer, 
den man am liebsten die ganze Zeit draußen im Garten verbringen möchte...


Unser Garten ist ein Frühausteher-Garten, denn da er nach Osten ausgerichtet ist, scheint hier morgens die Sonne zwischen den großen Eichen hindurch und zaubert ein wunderschönes Schattenspiel auf Rasen und Beete - ja, richtig gesehen, wir haben Rasen! :-D

Mittlerweile wächst der Rasen so gut, dass man auch feinsäuberliche Beetkanten abstechen kann :-)

Vor einigen Monaten gehörte ich ja noch zur Langschläferfraktion und habe solche Momente verpasst, aber seit ich mich in anderen Umständen befinde und morgens nun regelmäßig von innen wachgetreten werde, merke ich erst, was mir da entgangen ist.

Sogar unsere neue Himbeerpflanze wird bei diesem Licht zum Topmodel ;-)

Himbeere 'Meeker'

Unsere "Rozanne" begeistert sogar meinen Mann, der normalerweise nicht so der Zierpflanzenfan ist. Wahnsinn, wie dieser Storchschnabel sich innerhalb kürzester Zeit das Beet erobert hat und alles mit seinen großen, lila Blüten verzaubert. Diese Pflanze sollte in keinem Garten fehlen und wird bei uns auf jeden Fall noch Zuwachs bekommen.


 



Ein echter Hingucker ist zur Zeit auch unsere Rose "Rumba". So ungefähr muss der Brennende Dornbusch aus der Bibelerzählung ausgesehen haben. Allerdings gibt es im Moment auch fast nichts mehr, was ihr im Beet die Show stehlen könnte, da die anderen Rosen gerade Blühpause haben und neue Knospen bilden.



Aber Moment mal: "Jazz" könnte man bei dieser Farbexplosion fast übersehen. Sie blüht nämlich ebenfalls noch, allerdings ganz zaghaft, aber das soll hier auch gewürdigt werden.

Schlichte, ungefüllte Blüten mit einem tollen Farbspiel von Pink über Apricot bis Gelb, das ist "Jazz"

Der Lavendel genießt ebenfalls das sonnige Wetter und breitet sich wohlig in seinem umzäunten Beetchen aus. Die ersten Zweige der einzelnen Pflanzen berühren sich mittlerweile schon gegenseitig. Wenn der Winter nicht all zu hart wird, haben wir nächstes Jahr vielleicht schon eine geschlossene kleine Hecke, die provenzalisches Urlaubs-Flair aufkommen lässt.

Nicht nur den Menschen gefällt's, auch den Bienen, Hummeln und Schwebfliegen.
Etwas zaghaft, aber von Tag zu Tag schöner entwickeln sich jetzt auch die beiden kunterbunten Saatmischungen "Japanischer Blütenteppich"...


... und "Reichenauer Blumenwiese"...


... wobei ich mir bei der Namensgebung nicht mehr hundertprozentig sicher bin ;-)


Aber mein absoluter Gartenfavorit ist morgens um diese Uhrzeit der doch recht unscheinbare Frauenmantel. Er prahlt nicht mit großen Blüten oder einer tollen, auffälligen Farbe, nein. Der Frauenmantel hat andere Qualitäten, die sich erst bei näherem Hinsehen offenbaren. Eigentlich müsste er Engländer sein, denn er ist der König des floralen Understatements.
Der Frauenmantel hat wunderschön samtiges Laub, und wenn seine Blattknospen sich im wahrsten Sinne des Wortes entfalten, erinnert das an kleine Plisseeröckchen. Wenn dann noch der Tau an den feinen Härchen am Blattrand wie eine Perlenkette im warmen Licht der Morgensonne glitzert, dann stimmt einfach alles und man verzichtet liebend gerne auf "Pomp and Circumstance".




Weil ich an folgender Augenweide einfach nicht vorbeigehen konnte, ohne den Auslöser der Kamera zu betätigen, hier noch zwei Schnappschüsse, die über Nachbars Zaun gingen. Da diese zur Zeit jedoch im Urlaub sind, konserviere ich sozusagen ja auch eigentlich auch nur das für sie, was sie ansonsten in ihrem eigenen Garten verpasst hätten ;-)

Macht schon ein wenig neidisch: Nachbars roter Sonnenhut ;-)
Zarte Landhausromantik: Rosa Röschen, Katzenminze und weißer Lavendel in Nachbars Garten.
Zum Schluss aber noch ein Schnappschuss aus unserem eigenen Garten.


Genießt den Sommer! 
Eure Anne

Dienstag, 24. Juli 2012

Pflanzennachschub

Endlich wieder Material zum Einbuddeln. Die Rede ist von unserer ersten, vorletzte Woche eingetroffenen Pflanzenbestellung. Sonst haben wir ja immer aus den umliegenden Baumärkten oder Gärtnereien unsere Pflanzen bezogen, aber da wir kein Auto haben und der Transport mit der Bahn zwar irgendwie lustig, aber nicht immer sonderlich praktisch ist (v.a. nicht, wenn man gleich 10 Exemplare von einer Pflanzensorte benötigt), wollte ich einfach mal was Neues ausprobieren. Ich erkundigte mich auf diversen Gartenforen nach qualitativ guten, vertrauenswürdigen Gärtnereien, die ihre Pfanzen über das Internet anbieten und bequem per Post verschicken. Nach längerem Überlegen fiel meine Wahl auf die Baumschule Horstmann.
Die Auswahl bei dieser Gärtnerei ist einfach toll. Besonders bei Obstgehölzen ist es schön wie im Baumarkt nicht nur einfach "Himbeeren" oder "Johannisbeeren" zu kaufen, sondern aus einer Vielzahl unterschiedlicher Sorten wählen zu können.

Nun aber zu den für mich wichtigsten und spannensten Punkten, Qualität und Zustand der Ware:
Die insgesamt 17 Pflanzen - 10 Aspirin-Rosen (ADR-Rose), dreimal Großblättriger Frauenmantel (Alchemilla mollis), dreimal Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa), eine Himbeere Sorte 'Meeker' - kamen 8 Tage nach Bestelldatum in zwei länglichen Kartons per DHL, also sogar einen Tag früher, als erwartet.

Grüne Post :-)

Im Innern befand sich zunächst einmal eine Unmenge Stroh.


Darunter und unter einer zusätzlichen Schicht Papier bzw. Folie lagen dicht an dicht die Pflanzen, teilweise mit Bambusstäben ineinander verkeilt, damit nichts verrutschen kann. Jeder Topf war separat in eine Plastiktüte eingepackt, sodass die Erde nicht herausfallen konnte und darin noch gut feucht, aber nicht tropfnass bei uns ankam.

Die Aspirin-Rosen
Die Himbeere

Die Pflanzen an sich sind so groß wie beschrieben. Beim Auspacken dachte ich erst schon, dass bei diesem Gedränge doch bestimmt alles völlig zerquetscht worden sein müsste. Keine der Pflanzen hatte aber irgendwelche Transportverletzungen. Auch der Gesundheitszustand der Pflanzen ist topp. Besonders die Rosen sehen sehr gut aus. Für nur 5,40 EUR das Stück (ab 10 Stück) hätte ich diese Qualität nicht erwartet. Schöne kompakte, geflegte Form, glänzende, dunkelgrüne Blätter, und einige Knospen und Blüten sind ebenfalls an den Pflanzen zu finden. Lediglich die Himbeerpflanze hat einen fast abgestorbenen Ast, sieht aber ansonsten ebenfalls gesund aus und trägt sogar 3 Himbeeren.

Die komplette Bestellung

Doch vor dem angenehmen Teil des Einpflanzens kam erst mal die lästige Pflicht des Unkraut jätens. Es ist ja nun schon wieder eine ganze Weile her, dass wir an einem arbeitsreichen Wochenende mit vielen helfenden Händen den Mutterboden verteilt haben. Seitdem habe ich mich hauptsächlich dem Rosen-/Staudenbeet gewidmet und gelegentlich auch noch um den Rasen gekümmert. Die Fläche im Vorgarten, auf der nun die Rosen gedeihen sollen, blieb die ganze Zeit sich selbst überlassen. Die Folge: Eine wahre Unkrautinvasion, hauptsächlich von einer einzigen Sorte bevölkert, die ich leider nicht zuordnen kann.

Weiß irgendjemand um was es sich hier handelt?

Das Fiese an diesem Kraut ist, dass es sich im schon etwas größeren Zustand nicht mehr einfach aus der Erde ziehen lässt, weil es kräftige Ausläufer bildet, die beim Herausziehen einfach abreißen und anschließend neu austreiben. Also muss man sich die Mühe machen und jedes Pflänzen im noch jungen Zustand von Hand aus dem Boden zu zupfen. Die reinste Sisyphus-Arbeit! Und das Allerschönste war: unserem Gemüsebeet ging es nicht unähnlich :-/

Grüne Pest :-(

Aber dann war die Arbeit endlich geschafft, und die Rosen konnten in ihr neues Zuhause einziehen. (An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an Steffi für's Pflanzlöcher Buddeln. :-))

Noch wirken die Rosen etwas verloren. Aber sie wachsen ja schließlich noch :-)

Vielleicht werde ich noch ein paar Lavendelsträuchlein zwischen die Rosen setzen. Auf der Bestellseite für Aspirin-Rosen der Baumschule Horstmann findet ihr mittig ein Foto von einer Bepflanzung eines Friesenwalls. Daher habe ich die Idee für diese Kombination. Auch sehr schön würden sich sicher noch ein paar Strochschnäbel der Sorte "Rozanne" machen, die ja schon in unserem Rosenbeet für einen durchgehende lila Blütenpracht sorgen.
Im Herbst wird sich dann noch unser Apfelbaum, ein Seestermüher Zitronenapfel zusammen mit einigen immergrünen Bodendeckerpflanzen im Rosenkreis einfinden. Zunächst einmal haben wir hier aber erst einmal nur Phacelia (siehe Gemüsegartenfoto) gesät, damit dass Unkraut nicht gleich wieder die Freifläche erobert. Und wenn die Straße gepflastert wird (was hoffentlich auch im Herbst der Fall sein wird) können wir vielleicht auch gleich noch eine Hecke anlegen.

Für die Himbeerpflanze bauten wir erst einmal ein einfaches Rankgerüst aus drei mit Kunststoff überzogenen Metallrohren und vier Reihen verzinktem Draht. Hier kann man nun prima die einzelnen Ruten windsicher hochbinden und so die Beeren auch viel leichter ernten. Zudem fungiert das ganze Konstrukt auch gleichzeitig noch als Sichtschutz für den Kompost und als Schutz vor beißendem Ostwind für den Gemüsegarten. Der liegt jetzt nämlich schön geschützt zwischen Gartenhaus und Himbeerspalier.

Frisch gejätet und mit Phacelia (Gründünger) bestellt: Das Gemüsebeet mit dem neuen Himbeerspalier im Hintergrund
Fehlt nur noch die zweite Pflanze (die erst ab Mitte August lieferbar ist) und etwas Rindenmulch, um den Himbeeren das nötige "Waldrandfeeling" geben zu können, denn dort kommen sie urspünglich her. Hier das Beweisfoto, dass ich letzte Woche bei einem Spaziergang in unserem angrenzenden Naturschutzgebiet gemacht habe.

Wilde Himbeeren

Wenn unsere Himbeeren nächstes Jahr auch so aussehen (und schmecken!) und die anderen Pflanzen ebenso gut anwachsen und über den Winter kommen, dann sind wir mit unserer ersten blumigen Internetbestellung rundum zufrieden. Und es wird dann sicher auch nicht die Letzte gewesen sein. :-) 

Mittwoch, 11. Juli 2012

Zwischenbilanz im Blumenbeet

Freud und Leid sind im Blumenbeet oft direkte Nachbarn. Das musste ich bei meiner heutigen "Visite" bei den Stauden und Rosen wieder erleben.

Zum größten Sorgenkind hat sich unser Forsythienstrauch entwickelt. Er hatte sich bei uns eigentlich schon prima eingelebt und war bereits kräftig gewachsen. Dann entdeckte ich einige wenige gelblich-braune Flecken auf den etwas welken Blättern. Ich schob es auf die Hitze, denn als es vor einigen Wochen so richtig heiß war, hatte ich ihn gießtechnisch ein wenig vernachlässigt. Mittlerweile ist das Wetter aber eher kühl, es regnet fast täglich und gelegentlich schaut einmal die Sonne zwischen den Wolken hervor. Eigentlich ideale Wachstumbedingungen, möchte man meinen.


Doch das hier sieht alles andere als gesund aus. Ich recherchierte im Netz, fand aber nichts, was hundertprozentig dazu passen würde. Lediglich die Symptome der Gelbnetzkrankheit trafen einigermaßen zu, aber auch nicht so richtig. Sollte diese Diagnose zutreffen, dann gibt es allerdings nur noch eines: komplette Pflanze rausreißen und verbrennen oder im Restmüll entsorgen. Ich werde wohl erst einmal einen Zweig abschneiden, diesen eintüten und damit zu unserer ortsansäßigen Gärtnerei gehen. Vielleicht können die mir ja weiterhelfen. Wenn die nicht weiter wissen, dann probiere ich es mit einem Radikalschnitt bis kurz über dem Wurzelstock. Falls einer von euch Rat weiß, bitte meldet euch. Ich fände es sooo schade, wenn ich die Pflanze aufgeben müsste :-(

Es gibt aber natürlich auch gute Nachrichten. Unsere Rosen gedeihen prächtig. Aquarell, Lichtkönigin Lucia und Eden '85 gönnen sich gerade eine wohlverdiente Ruhepause, die beiden letzteren haben aber schon wieder Knospen angesetzt. Jazz (links unten) und Rumba (rechts unten) hingegen wollen gar nicht mehr aufhören zu blühen, und das bei diesem doch sehr wechselhaften und teils wirklich ungemütlichen Wetter. Rumba hat außerdem noch unzählige Knospen auf Lager. Wenn die alle aufgehen, dann wird das eine verschenderische Pracht.



Letztens habe ich doch erst noch so hocherfreut darüber berichtet, dass nach langer Zeit des Wartens unsere Dahlie sich an Tageslicht wagte. Sie hatte sich wirklich toll entwickelt. Heute morgen sah ich dann das Elend: Schneckenalarm! Leider schon zu spät. Der oder die Übeltäter waren bereits über alle Beete, aber sie hatten ganze Arbeit geleistet :-( Ich fürchte, dass sogar die oberste Triebspitze angeknabbert wurde, womit sich das mit der Blüte dann wahrscheinlich auch erledigt hätte.
Eigentlich hasse ich es Gift in den Garten zu bringen, aber nun werde ich wohl doch eine Ausnahme machen und Schneckenkorn streuen, allerdings eines, dass für andere Tiere nicht gefährlich ist.


Ebenso wie den Schnecken scheint der "Japanische Blumenmischung" das feuchte Klima zu gefallen. Die ersten Blüten sind aufgegangen. Passen sie nicht wunderbar zum pinken Steppensalbei? :-)


Der Phlox ist in den letzten Tagen explodiert. Doch so sehr ihm auch die ausreichende Wasserversorgung gefällt, so sehr setzt sie ihm auch gleichzeitig zu. Auf ständig nassen Blättern fühlt sich der echte Mehltau nämlich richtig wohl. Bisher scheint es den Pflanzen aber noch nicht sonderlich viel auszumachen. Seit dem Befall sind sie unvermindert weitergewachsen.


Wenn ich am Blumenbeet so von Pflanze zu Pflanze gehe, alle begutachte, hier und da mal eine verwelkte Blüte oder ein Unkraut zupfe, dann merke ich es oft gar nicht, wie sich auf leisen Pfötchen Nachbars Katze Felicitas, genannt "Feli" anschleicht. Manchmal sitzt sie dann einfach nur auf der anderen Seite des Gartenzaunes, beobachtet mich, was für seltsame Sachen ich da tue, und maunst dann irgendwann. Manchmal streicht sie mir auch einfach um die Beine und ich bekomme fast einen Herzinfarkt :-)


Ein nicht sehr erfolgreicher Saatversuch im Beet waren die Lupinen. Dieses winzige Pflänzchen ist das einzige, was aus einer kompletten Saattüte hervorgegangen ist. Bisher haben es die Schnecken zum Glück noch nicht entdeckt. Entweder sie mögen keine Lupinen, oder dieses Exemplar ist selbst ihnen zu mickrig.


Was sehr schön gekeimt hat sind die Akeleien. Bald kann ich den Bereich etwas ausdünnen und einige Pflänzchen an einen anderen Platz verpflanzen, auf das es im nächsten Jahr überall im Beet elfengleich blüht :-)


An anderen Bau- oder Gartenblogs gefällt mir immer besonders die Rubrik "Vorher - Nachher". Da sich mittlerweile ja schon einiges getan hat, hier der erste Vorher-Nachher-Vergleich unseres Rosen-/Staudenbeetes:
 Links: 3. Juni 2012. Rechts: 11. Juli 2012.


Und zum Schluss noch ein Schnappschuss von einer unserer Frauenmantelpflanzen.


Blumige Grüße aus dem Garten,
Anne

Dienstag, 10. Juli 2012

Rasend schnell wachsender Rasen

Es ist so weit. Wir haben heute das erste Mal unseren Rasen gemäht. Bei diesem subtropischen Wetter der letzten Tage und den vielen Schauern und Gewittern konnte man dem Gras beim Wachsen fast zusehen. Zur Feier des Tages gibt es heute mal keine Fotos, sondern nach langer Zeit endlich mal wieder ein Video.
Tadaaaa...


Donnerstag, 5. Juli 2012

Ein Hauch von Landhausflair

Unser Terrassen-Lavendelbeet hat seinen letzten Schliff erhalten. Eigentlich wollte ich ja eine Einfassung für das Gemüsebeet machen. Da dies aber ein ziemlich großes Projekt ist, und ich daran nicht meine bisher nicht vorhandenen Zaunflechtkünste ausprobieren wollte, erschien mir dieses Beet als gutes Versuchsobjekt - nicht zu lang und mit nur zwei Seitenteilen. Und ich muss sagen, ich bin froh, dass ich es daran ausprobiert habe. Nun weiß ich wie dick die Äste sein sollten und wieviel Material ich pro laufenden Meter benötige.

Nach einer weiteren Rechecherunde im Internet habe ich mich übrigens doch nicht für Weide, sondern für Haselzweige entschieden. Die sollen angeblich nicht nur 2-3 Jahre halten, sondern langlebiger sein. Der Nachteil an Hasel ist nur, dass die Äste meist viel verzweigter und oft krumm sind, und häufig kann man die abgeschnittenen Seitentriebe dann nicht einmal verwenden, weil diese noch viel zu dünn sind. Zwei- oder dreijährige Äste mit einem Durchmesser von ca. 0,5-1cm sind ideal. Sie lassen sich leicht biegen und ergeben für diesen Zweck trotzdem ein stabiles Geflecht. Einjährige Triebe sind noch grün und nicht verholzt. Sie sind für die Verarbeitung zu weich.

Für die senkrechten "Pfosten" des Zaunes brauchte ich auch einige dickere Äste mit einem Durchmesser von ca. 1,5cm. Ich habe die Astabschnitte immer mit dem eigentlich oberen Ende in den Boden gesteckt. Da dann die dünnere Seite unten ist, lassen sie sich wie Keile im Boden versenken. Wenn die Pfosten (bei diesem kleinen Zaun) zur Hälfte im Boden stecken und mit der anderen Hälfte herausgucken, dann stehen sie schön stabil. Den Abschnitt, der im Boden verschwindet, habe ich zuvor entrindet, damit die Äste nicht Wurzeln schlagen und Austreiben.


Danach habe ich einfach an einem Ende angefangen, die übrigen Äste im Zickzack um die Pfosten zu weben. Wenn man eine Ecke in seinem Zaun (also mehrere Seitenteile) hat, so muss man über alle Seiten komplett erst eine Reihe durchweben, bevor man die nächste einflechten kann. Sonst wechseln sich die Äste an den Ecken nicht ab.

 Die ersten drei Reihen.

Wie doof kann man eigentlich sein? :-D



Zum Schluss werden die Äste an den Zaunende mit einer scharfen Astschere auf eine Länge gekürzt. Auch die Pfosten haben ich gegebenfalls entweder noch ein wenig weiter in die Erde geschoben oder gekürzt. Auch wenn das Zäunchen rustikal aussieht, zu viel Unordnung zerstört den Gesamteindruck, und der sollte ja schon in sich stimmig sein.


Auch die mittig im Zaun endenen Äste habe ich soweit gekürzt, dass sie nicht mehr hinausrutschen können, gleichzeitig aber auch nicht unnötig seitig abstehen. Damit es hübsch aussieht und sich gut in das Gesamtbild einfügt, habe ich hier die Enden schräg abgeschnitten.


Mit dem Ergebnis bin ich im Großen und Ganzen zufrieden. Nicht perfekt, aber war ja auch der erste Versuch. Und das nächste Mal räume ich zuerst den Gartenschlauch auf ;-)


Viel Spaß beim Nachbasteln,
Anne
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